Farbgrundige Tauben
Bilder: Dustin Beyer und Ben Kocken
Text: Eberhard Klüber
Die Züchter der Thüringer Farbentauben führten ihre Hauptsonderschau am 12.+13. Dezember 2015 in der Heimatbundhalle in Seligenstadt durch. Nach der Europaschau im thüringischen Leimbach war es diesmal die 1. Internationale Hauptsonderschau mit Beteiligung von Zuchtfreunden aus Dänemark und den Niederlanden. Es wurden daher internationale Champions und internationale Rassesieger ermittelt. Ein besonderer Anreiz war deshalb gegeben, sich an dieser internationalen Hauptsonderschau zu beteiligen. Gleichzeitig war diese HSS unserem erst kürzlich verstorbenen langjährigen 1. Vorsitzenden des Sondervereins der Thüringer Farben-tauben Horst Ilgen, gewidmet und als Horst Ilgen Gedächtnisschau ausge-schrieben. Die Gruppe Mitte führte zusammen mit dem GZV Seligenstadt diese HSS in der geräumigen Halle bei doppelstöckigen Aufbau durch. Immerhin fanden fast 2600 “Thüringer” den Weg nach Seligenstadt. Herzlichen Dank an alle Helfer dieser Schau und insbesondere an den rührigen Ausstellungsleiter Michael Gallasch für eine gelungene Haupt-sonderschau 2015, der an allen Tagen immer und für jeden präsent war und für alle Fragen und Probleme die passende Lösung parat hatte. Herzlichen Dank. Wir kommen gerne wieder.
Den Auftakt bei den Farbgrundigen gestalteten 79 Thüringer Einfarbige
Sie gliederten sich in 25 Glattfüßige , 45 Belatschte, und 9 Belatschte mit Rundhaube auf. Sie wurden von SR Peter Müller mit dem dafür erforderlichen Wissen und nötigen Fingerspitzengefühl bewertet.
7 belatschte Hellgrundige ,von drei Züchtern vorgestellt , gefielen mit kräftigen Figuren, gut überbauten Fußwerk und zumeist schön abgegrenzten Nostern und kamen daher alle zur Note sg und besser. Wünsche gab es bezüglich einer eleganteren und manchmal noch deutlicher ausgeprägten Bindenführung. Auf eine insbesonders in der Mitte gut durch gefärbte und scharf begrenzte Schwanzbinde wurde ebenfalls verwiesen. Mit V + HV wurden zwei Tiere von Stefan Haftendorn, Lebien herausgestellt.
Mit typischer Feldtaubenform und zumeist gleichmäßiger Grundfarbe sowie schönen leuchtenden Nostern wurden 16 silberne Täubinnen von vier Züchtern präsentiert. Hier gilt es das Augenmerk auf eine satte Schwingenfarbe und eine noch elegantere Bindenführung zu richten, wobei diesmal die Bindenfarbe an sich bei fast allen korrekt (ohne Rost) war. Auch das Fußwerk sollte bei einzelnen noch etwas besser überbaut sein. Bis auf ein Tier (mit indiskutabler Grundfarbe und stark aufgehellter Bindenfarbe – Note b ) konnten alle Übrigen die Wertnote SG und höher erreichen.
V+ 2mal HV gingen auch hier an Tiere aus der Zucht von Stefan Haftendorn.
Mit korrekter Deckenzeichnung, kräftiger Nosterfarbe sowie kompakten Figuren überzeugten die beiden Gelbgrundigen. Auf bessere Rückenabdeckung und ein strafferes Halsgefieder gilt es zu achten.
Die beiden Gelerchten aus dem Stall von Dr. Blaufuß zeigten kräftige Körperformen und ein gut überbautes Fußwerk. Wünsche gab es bezüglich einer besseren Lerchungsverteilung und eines festeren Hinterhalsgefieders.
Die meisten der 12 Blaugrundigen zeigten typhafte Figuren mit gut gerundeten Köpfen und ein gepflegtes, schön überbautes Fußwerk. Auch die geforderte gleichmäßige Wolkung und die Schwingenzeichnung war bei den meisten Tieren korrekt ausgebildet. Die Durchfärbung der Nostermitte und der Schwanzbindenmitte ist dagegen noch nicht bei allen perfekt vorhanden. Einige wenige mit zu harter oder gar rostiger Bindenausprägung wurden korrekterweise zurückgestuft. Ebenso führte unvollständiges Schwanzgefieder und zu loser Schwanzaufbau zu niedrigen Noten. Bei einigen war die geforderte kräftige Feldtaubengestalt aber schon „sehr gut erreicht“ und sie sollten insgesamt nicht mehr kräftiger werden. Mit der Höchstnote und HV wurden Tiere aus der Zucht von Stefan Haftendorn prämiert.
Waren es im letzten Jahr noch 14 Blaue so wurden heuer lediglich 3 blaue Täubinnen vorgestellt, die alle die Note sg erzielen konnten und mit gleichmäßiger Farbe und zumeist schönem Bindenzug und deutlichen Nostern gefallen konnten.
Eine einzelne Blaugehämmerte hatte sich nach Seligenstadt verirrt und überzeugte in Typ und Flügelzeichnung.
Den 4 Euligen aus zwei Zuchten wünschte der PR eine gleichmäßigere Verteilung der Schimmelung und ein noch besser überbautes Fußwerk. Mit HV wurde eine alte Täubin aus der Zucht von Dr. Blaufuß herausgestellt.(Nackenabgang noch etwas eleganter war der Wunsch)
Die meisten der 25 Glattfüßigen warteten mit zumeist typhaften Figuren und deutlich ausgebildeten Nostern auf. Bei den 12 blaugrundigen Täubern wurde eine noch besser ausgeprägte Wolkung auf der Flügeldecke, ein oftmals schärfer begrenzt verlaufendes Noster und eine weniger harte Bindenfarbe gefordert. Auch einer besser gerundeten Kopfform gilt es mehr Beachtung zu schenken. Tiere mit zu viel zu harter oder gar keiner Wolkung wurden natürlich mit empfindlichen Punktabzügen belegt.
Ausgeglichener in Figur und auch Farbverteilung sagten die 12 vorge-stellten blauen Täubinnen zu. Auf eine gute Bindentrennung und einen eleganten Bindenverlauf, einer besseren Durchfärbung der Nostermitte und eines geordneteren Schwanzaufbau gilt es mehr Beachtung zu schenken. Nach unten oder gar in den Hinterhals auslaufendes Noster konnte natürlich kein sg mehr erzielen. Eine junge Täubin aus der Zucht von Wilfried Ullrich, Schöneck wurden mit der Note HV herausgestellt.
Die einzelne Blaugehämmerte ebenfalls aus dem Stall von Ullrich erzielte die Note HV und sollte lediglich in der Nostermitte noch besser durchgefärbt sein.
Die 9 belatschten mit Rundhaube kamen aus zwei Zuchten und konnten figürlich und zumeist auch farblich überzeugen. Sie wurden in Hellgrundig mit den dazugehörigen silbernen Täubinnen, in Gelbgrundig und im gelerchten Farbenschlag vorgestellt. Zu verbessern sind weiterhin die Hauben. Sie sollten höher und freier stehend erscheinen und vor allem könnten die Rosetten noch deutlicher ausgeprägt vorhanden sein. Ein alter Gelbgrundfarbiger von Matthias Apfel, Bad Liebenstein wurde mit HV herausgestellt.
Nach dem Rekordmeldeergebnis aus dem Vorjahr von 52 Goldkäfern waren in diesem Jahr immerhin wieder 32 Tiere zur HSS gemeldet. Leider waren keine spitzkappigen Vertreter darunter. Sie wurden von SR Horst Jende beurteilt. Figürlich bereiten sie keinerlei Probleme und wirkten durchweg recht ausgeglichen. Weiterhin muss aber an einer noch gleichmäßigeren Schildfarbe und vor allem an einer viel festeren Schildfeder in der Bindengegend gearbeitet werden. Hier gab es bei einer ganzen Reihe von Tieren doch erhebliche Defizite. Größtenteils ist ein zarter, gut abgedeckter und somit unauffälliger Augenrand in den Zuchten gefestigt. Lediglich bei einigen Alttieren ist der Augenrand etwas grober anzutreffen. Die Finkenzeichnung wurde vereinzelt durchgehender und die Finken selbst besser gerundet und farblich satter ( weniger aufgehellt) eingefordert. Auch die geforderte lackreiche schwarze Bauchfarbe war den meisten der vorgestellten Tieren gegeben, lediglich einige wenige Tauben mussten wegen brauner Bauch- oder Kopffarbe oder etwas blauer Schwanzfarbe zurückgesetzt werden. Ebenso wurde auf eine gute Kopfrundung und bei einzelnen Tieren auf einen eleganteren Nackenabgang verwiesen. Ein noch strafferes Hinterhalsgefieder gilt es in der Zucht zu festigen. V – Rudolf Jung, Weißendorf HV – 2 mal Gottfried Schreiter, Großrückerswalde, Beate Kieser, Vogtei Siegfried Stegmeier, Schwäbisch Gmünd
Wiederum die größte Kollektion unter den Fabgrundigen Thüingern waren die Weißschwänze, die mit einem sehr guten Meldeergebnis von 249 Tauben zur diesjährigen HSS angetreten waren. Im Farbenschlagränking behauptet sich der rote Farbenschlag (54) vor dem Schwarzen (35) und überraschend folgten die Schwarzen mit weißen Binden (26) auf Rang drei, wobei gerade dieser Farbschlag es im letzten Jahr nur auf 5 Tiere brachte. Den Bewertungsauftrag teilten sich Daniel Rist, Holger Kaps und Herbert Weber.
Bei den 35 Schwarzen gab es figürlich und farblich kaum etwas zu kritisieren. Sie waren zumeist mit satter lackreicher Farbe in Decke, Keil
und auch Bauchgefieder ausgestattet. Auch die Kopfformen der meisten vorgestellten Schwarzen waren gut gerundet und nur einige wenige wurden wegen eines flachen Scheitels zurückgestuft. Insbesondere bei einigen Täubinnen wünschte man aber etwas mehr Stirnvolumen, denn ein spitzes Gesicht passt ganz einfach nicht zu einem Weißschwanz. Tiere mit unvollständigem Keil-, Schwingen- oder Schwanzgefieder, aufgehellter Rückenfarbe oder hängender Ortfeder wurden mit Noten im unteren Bereich bedacht. Manchmal sollte das Auge noch etwas intensiver orangerot sein und auch auf eine straffere Schwingenlage (am Körper fest anliegend) sollte mehr Beachtung finden. Mit der Höchstnote und zwei weiteren HV Noten wurden Tauben aus dem Schlag von Peter Müller, Siegmaringendorf ausgezeichnet. Weitere HV Tiere wurden von Gottfried Schreiter, Großrückerswalde und Michael Faust, Neu-Anspach gezeigt.
Eindrucksvoll demonstrierten 54 Rote von fünf Ausstellern ihren derzeitigen züchterischen Hochstand .Typische kräftige Figuren mit voller Brust und eine satte lackreiche Deckenfarbe war bei den meisten Tauben vorhanden. Auch gab es kaum Beanstandungen an den Kopfformen, die zumeist gut gerundet waren und ihren höchste Punkt über dem Auge hatten. Ein unauffälliger und gut abgedeckter Augenrand bereitet auch hier kaum noch Probleme, dieser hellt lediglich bei einigen älteren Tieren etwas auf, welches aber in diesem Fall durchaus zu toleriert werden kann. Abgestuft wurde zumeist bei den Spitzentieren an der Bauchfarbe und der Sattheit der Schwingen. Nur vereinzelt wurde eine festere Feder im Bereich der Bindengegend eingefordert. Ein leicht angelaufener Unterschnabel bei den Täubinnen wird ja noch geduldet aber eine dunkel angelaufene Schnabelwarze schließt von einer SG -Bewertung aus. Der große Sieger in diesem Farbenschlag war Michael Faust, dessen Tiere 4 mal die Höchstnote und noch 6 mal eine HV Bewertung erzielen konnten.
Mit kompakten Figuren und gut gewölbten Köpfen wussten die meisten der
23 Gelben zu überzeugen. Auch eine gleichmäßige Deckenfarbe war den meisten Vertreten gegeben. In der Kritik des PR stand zurecht die Bauchfarbe, die oftmals noch lackreicher sein sollte, die Schwingenfarbe, welche satter durchgefärbt und somit gleichmäßiger gewünscht wurde und im Bindenbereich wurde eine straffere Feder eingefordert. Auch das Auge könnte bei einzelnen noch intensiver gefärbt sein. Ebenso wurde auf einen korrekten Schnippenputz verwiesen. Die Schnippe muss etwas vorsichtiger geputzt werden, so dass hierbei kein Loch entsteht. Auf eine elegantere Halsführung wurde zudem hingewiesen. Diese Tiere sollten im Käfig weniger abducken. Dies sieht keinesfalls elegant aus.
V – Michael Faust, Matthias Hauck, Jüchsen
HV - Walter Specht, Urnshausen, Matthias Hauck
Ein prächtiges Farbspiel lieferten 23 Kupferne ab. Figürlich reichen sie nach wie vor noch nicht ganz an die vorher aufgeführten Farbenschläge heran. Fast alle zeigten jedoch die geforderte satte schwarze Grundfarbe mit reichlich Grünlack in Bauch- und Keilgefieder. Die Schnippen waren zumeist recht ordentlich ausgebildet und korrekt geputzt. Weiterhin sollte an einer gleichmäßigen Verteilung der Pfeilspitzzeichnung gearbeitet werden. Auch die Kopfform, insbesondere bei den Täubinnen , gilt es noch zu verbessern. Einzelne zeigten ein recht spitzes Gesicht und einen zu flachen Scheitel. Unvollständig in den Keilfedern, grober heller Augenrand, stark aufgehellter Oberschnabel oder gar hängende Ortfedern führten natürlich punktemäßig in den Keller.
V + 3 mal HV erhielten Tauben von Michael Faust
Mit einheitlichen strammen Figuren, gut ausgebildeten Schnippenformen
und einer korrekten Kopfrundung waren fast alle der 21 Blauen ohne Binden und die 8 Blaufahlen ohne Binden ausgestattet. Auch die Deckenfarbe war bei vielen recht gleichmäßig vorhanden. Einzelne sollten in der Bauchfarbe weniger stark absetzen und im Schwung satter erscheinen. Auf eine leuchtendere Augenfarbe gilt es auch hier weiterhin zu achten. Ansonsten wurde vereinzelt eine elegantere Halsführung und eine gleichmäßigere Bauchfarbe gefordert. Reichlich Farbpigment im Schwanz- oder Keilgefieder führte natürlich zu deutlichen Punktabzug. Unter den Blaufahlen befand sich ein wunderschöner Täuber, der aber wegen zu wenigen Schwanzfedern abgestuft wurde. Zwei Tiere waren in dieser Kollektion farblich schon recht dunkel und erhielten untere Noten. Ein alter blauer Täuber aus der Zucht von Volker Philippi, Schöneck kam zur Höchstnote und zwei Tauben von Horst Jende, Gersdorf wurden mit HV herausgestellt.
Die beiden Blaugehämmerten von Michael Hüter überzeugten formlich und mit einer ausgewogenen Hämmerung. Sie sollten lediglich eine sattere Bauchfarbe vorweisen und über eine straffere Flügelhaltung verfügen.
Eine feine Kollektion von 26 Schwarzen mit weißen Binden, vorgestellt von 5 Züchtern, begeisterte den Betrachter. Bis auf zwei Tiere konnten alle die Note sg und höher erzielen. Sie hatten fast alle eine satte und mit viel Grünglanz ausgestattete Grundfarbe, eine schöne Schnippenbildung und die Spitzentiere auch eine gute Kopfrundung. Naturgemäß standen die Binden in der Kritik. Diese sollten oftmals weniger zackig verlaufen und insbesondere dürfte die 2. Binde noch etwas länger ausgeprägt sein. Auf einen zarten und gut abgedeckten Augenrand gilt es aber weiterhin zu achten und auch ein gut gerundeter Oberkopf mit einem eleganten Nackenabgang ist anzustreben.
V – Gottfried Schreiter, HV – Manfred Schleich, Homberg
Mit geforderten kräftigen Figuren, schöner Schnippenbildung und zumeist reinen Binden konnten die 6 Blauen mit weißen Binden und die 6 Blaufahlen mit weißen Binden aus drei Zuchten gefallen. Es gilt weiterhin auf einen schmalen und satten Bindensaum, eine sattere Bauchfarbe und gerade bei den Blaufahlen auf eine noch gleichmäßigere Deckenfarbe hin zu züchten. V- Roland Erkenbrecher, Grabfeld, HV – Walter Specht blaufahl
Die 18 Schwarzweißgeschuppten besaßen ordentliche Figuren und eine lackreiche schwarze Grundfarbe. Mehrmals wurde eine bessere Schuppungsverteilung eingefordert, denn im Schulterbereich ist diese oftmals überhaupt nicht oder nur sehr spärlich vorhanden. Auch die Schuppungsschärfe und und ein reineres Schuppungsweiß gilt es zu verbessern. Zudem bereiten die flachen Kopfformen und der auffällige Augenrand noch Probleme.
V – Förderband Gottfried Schreiter, HV – Josef Wimmer, Weil der Stadt
Ähnlich gelagert waren die Wünsche bei den 7 Blauweißgeschuppten und 8 Blaufahlweißgeschuppten bezüglich der Schuppungsreinheit und einer klaren Dreiecksschuppung. Ebenso muss an einer besseren Kopfwölbung noch gefeilt werden. Farblich genügten fast alle höchsten Ansprüchen.
V + Hv blaufahl – Horst Jende,Gersdorf HV blau Josef Wimmer
Olaf Hartleib zeigte uns 6 Blaue mit bronzenen Binden, die mit gleichmäßiger Oberfarbe und satter leuchtender Bindenfarbe gefallen konnten. Der Bindensaum sollte noch etwas schmaler angestrebt werden und eine länger ausgebildete zweite Binde wäre von Vorteil. Bei einem fachgerechteren Schnippenputz hätte das mit HV herausgestellte Tier durchaus auch zur Höchstnote kommen können.
Zum Abschluss wurde eine feine Kollektion von 6 Blaubronzegeschuppten von Matthias Hauck vorgestellt, die alle zur Wertnote sg und besser kamen. Mit typvollen Figuren und zumeist deutlich ausgeprägten Schnippen wussten sie zu überzeugen. Es gilt weiterhin auf einen satten, leuchtenden Bronzefarbton zu achten und auch der geforderte schmale Schuppungssaum ist längst noch kein Allgemeingut. V + HV war der verdiente Lohn hierfür.
Verbessert im Meldeergebnis wurden diesmal 106 Thüringer Mäusertauben gegenüber dem Vorjahr( 82) vorgestellt. Die Gelben waren mit 50 Tauben am stärksten vertreten, gefolgt von den 22 Schwarzen und den14 Roten. Sieben weitere Farbenschläge präsentierten sich jeweils in kleinen Kollektionen. Sie wurden alle von Michael Wolny bewertet.
Die 22 Schwarzen beeindruckten mit zumeist lackreicher Decken- und Bauchfarbe, schönen geraden Rückenschnitten, kräftigen Körpern und zumeist auch mit der korrekt geforderten Kopfzeichnung. Der rote Augenrand, der vereinzelt etwas zarter ausfallen könnte, war zumeist vorhanden. Einige sollten die Rosetten im Käfig noch deutlicher zeigen und ein straffes Nackengefieder vorweisen. Einen festeren Haubenaufbau und eine gut durchgefärbte Schwingenfarbe gilt es weiterhin im Auge zu behalten. Solche, die ein offenes Nackengefieder zeigten oder gar keine Rosetten aufwiesen erhielten empfindliche Punktabzüge.Ebenso konnten Tiere mit ungenügend durchgefärbten Unterschnabel keinen Blumentopf gewinnen.
V + Hv – Manfred Bielert,Tabarz
Eine lackreiche Deckenfarbe wiesen fast alle der vorgestellten 14 Roten auf.
Mit kräftigen Körperformen und einem zumeist korrekten Kopfschnitt wussten die meisten Tiere zu überzeugen und erzielten alle die Note sg und besser. Obwohl die Haubenfeder gegenüber den schwarzen Vettern oftmals wesentlich kürzer ist haben viele dennoch Probleme mit einem straffen Haubengefieder und einem gut geschlossenen Nackenkamm. Die Schwingenfarbe könnte bei einigen noch wesentlich satter sein und weiterhin muss auf eine feste Deckenfeder besonders in der Bindengegend geachtet werden. Auch einer strafferen Schwingenhaltung (diese sollte fester am Körper anliegen und über dem Schwanz getragen werden) gilt es mehr Beachtung zu schenken. Mit der Höchstnote wurde ein junger Täuber von Matthias Hauck ausgezeichnet und ein Alttäuber aus der Zucht von Bernd Herbold, Homberg/Efze erzielte eine HV Bewertung.
Beindruckend war das Meldeergebnis von 50 Gelben, die von sieben Züchtern vorgestellt wurden. Hier waren analoge Probleme wie bei den roten Spezies festzustellen, . Auch in diesem Farbschlag stimmten zumeist die Form und Deckenfarbe, aber die Bauch- und Schwingenfarbe musste oftmals wesentlich satter und gleichmäßiger eingefordert werden. Die Spitzentiere zeigten jedoch gegenüber dem Vorjahr ein wesentlich besser geschlossenes Nackengefieder. Trotzdem muss auch hier weiterhin auf eine straffe Feder auf der Flügeldecke in der Bindengegend geachtet werden. Mäuser mit einem unvollständigen Schwanzgefieder oder einer Ortung von 0/1 können natürlich kein sg erzielen.
V – Daniel Rist, Gerstetten
HV – 2 mal Daniel Rist, Matthias Hauck, Helmut Hees, Flörsheim
Überzeugend in Körpergröße, schöner fester Haubenaufbau und vollen Hauben bei typischen Kopfschnitten zeigten sich die 6 Blauen mit schwarzen Binden und die 5 Blaufahlen aus den Schlägen von Herbold und Bielert. Kleine Wünsche wurden bei der Bindenführung notiert, welche im Auslauf vereinzelt besser getrennt sein sollte. Auch die Bauch- bzw. Rückenfarbe wurde bei einigen gleichmäßiger verlangt. Vereinzelt könnten die Rosetten noch deutlicher ausgeprägt sein. Klasse präsentierte sich der junge blaufahle Täuber von Herbold, der verdient zur Höchstnote gelangte.
Zwei Blaufahle ohne Binden, ein Rotfahler, ein Gelbfahler und zwei Gelbfahlgehämmerte warben für diese selten gezeigten Farbenschläge um mehr Mitstreiter. Die drei als blaufahlsulfurgeschuppt gemeldeten Weiß- schwänze entpuppten sich blaugehämmerte Variante und überzeugten neben ihren kräftigen Figuren mit einer ansprechenden Grundfarbe und ausgeglichener Hämmerungsverteilung.
Ein sehr gutes Meldeergebnis wurde in diesem Jahr bei den Weißköpfen erzielt. Waren es im letzten Jahr nur 36 Tauben so wurde heuer das Ergeb- nis fast verdoppelt und 68 Tiere füllten diesmal die Käfige. Dabei kamen allein aus dem Schlag von Holkmar Traxdorf aus Flurstedt 28 Weißköpfe. Bewertet wurden die Weißköpfe vom SR Frank Schütz.
Mit überwiegend satter Farbe in Decke und Bauch und noch dazu mit reichlich Grünglanz ausgestattet sowie einer gut verlaufenden Kopfzeichnung waren die 32 Schwarzen angetreten. Sie bereiten figürlich sowieso keinerlei Probleme und auch ein voller Haubenaufbau mit zumeist klarer Rosettenausprägung war fast immer vorhanden. Auf eine noch sattere Schwingenfarbe , einen besser geröteten Augenrand, der dann aber auch schön schmal ausgeprägt sein sollte und einen festeren Nackenkammschluss wurde hingewiesen. Nur einige wenige Vertreter erhielten wegen ungleichmäßigen Rosettensitz oder aufliegendem Haubengefieder Punktabzüge. Das ein korrekt geputzter Rückenschnitt das Tier noch wertvoller macht, dürfte sich unter den Züchtern sicherlich herum gesprochen haben. Die jeweils mit vorzüglich und einmal mit hv Benotungen herausgestellten „Köpfe“ kamen alle aus der Zucht von Niklas Sperzel, Bruchköbel.
Von den 15 gezeigten Roten kamen bis auf zwei Tiere alle zur Note sg und höher und überzeugten ausnahmslos mit typhaften Figuren, zumeist lackstarker Deckenfarbe und voller geschlossener Haubenbildung. Auch die Kopfschnitte waren überwiegend harmonisch gezeichnet. Im Wunschbereich lagen die Forderung nach einer noch lackreicheren Bauchfarbe, einer festeren Rückenabdeckung und vereinzelt könnte das Fußwerk etwas besser überbaut sein. Weiterhin muss auf eine feste Feder in der Bindengegend geachtet werden und auch eine gut durchgefärbte Schwingenfarbe darf in der Zucht nicht vernachlässigt werden. Ein Tier zeigte braun gesäumte Handschwingen und erhielt dafür natürlich erheblichen Punktabzug. Die beiden mit hv ausgezeichneten Tiere kamen aus dem Schlag von Holkmar Traxdorf.
Lediglich 3 Gelbe die mit ähnlichen Wünschen bedacht wurden wie ihre roten Vettern. Sie erhielten alle drei eine sg Benotung und gefielen mit kräftigen Körpern,satter lackreicher Deckenfarbe harmonischen Kopfschnitten sowie gut gepflegten Fußwerk.
Holkmar Traxdorf zeigt uns Jahr für Jahr die seltenen Farbenschläge der Weißköpfe in der Hoffnung, Mitstreiter für diese aparten Farbschläge zu gewinnen. Auch dieses mal präsentierte er wieder18 Weißköpfe aus seiner Zucht. So fanden 6 Blaue mit schwarzen Binden ( Wünsche im Bindenbereich und im Haubenschluss) , 2 Blaufahle und 2 Rotfahle ( noch etwas klarer in der Deckenfarbe und angepasstere Halsfarbe), 4 Gelbfahle und jeweils 2 Blaugehämmerte und 2 Blaufahlgehämmerte (bessere Hämmerungs-verteilung und etwas eleganter im Kopfschnitt) den Weg zur diesjährigen HSS. Eine alte Blaufahlgehämmerte erreichte die Höchstnote und hv Bewertungen gab jeweils für eine Blaue mit schwarzen Binden, eine Gelbfahle und eine Blaufahle.
Mit konstanten Beschickungszahlen warten die Züchter der Thüringer Weißlätze zu den HSS auf. Auch in diesem Jahr wurden wieder 103 Weißlatztauben in neun Farbenschlägen von 11 Züchtern vorgestellt. Die Bewertung wurde von den PR Jürgen Weichold und Horst Jende vorgenommen.
Von den vorgestellten 38 Schwarzen aus sechs Zuchten überzeugten die meisten mit einer lackreichen Deckenfarbe und reichlich Grünglanz in Decke und Bauch. Haubenaufbau und Rosettenausprägung bereiten in diesem Farbenschlag kaum Probleme, lediglich die Haube könnte von einigen noch etwas freier getragen werden. Weiterhin gilt es in der Zucht einer gut durchgefärbten schwarzen Schwingenfarbe mehr Beachtung zu schenken. Diese war nicht bei allen Tieren satt schwarz vorhanden und wenn die Auffhellung zu stark wurde, gab es dafür natürlich erheblichen Punktabzug. Die meisten Tauben zeigten eine sehr gute Latzgröße und auch der Rückenschnitt verlief durchweg ordentlich gerade und war gut geputzt.
Eine etwas bessere Zehenbedeckung, eine bessere Durchfärbung der Geierfedern und ein gleichmäßiger Rosettensitz wurden vereinzelt eingefordert.
V – Eberhard Klüber, Tann(Rhön), Uwe Hünel, Mildenau
hv – Eberhard Klüber, Uwe Hünel
Die 12 vorgestellten Roten überzeugten fast alle mit lackreicher Deckenfarbe und schön ausgebildeten Hauben mit klaren Rosetten und erzielten bis auf zwei Tauben die Wertnote sg und besser. Auch besaßen die meisten gut geformte Lätze und ein dichtes geschlossenes Fußwerk. Vereinzelt wurde die Bauch- und Schwingenfarbe noch etwas satter durchgefärbt eingefordert und ebenso gilt es auf gut durchgefärbte Geierfedern zu achten. Eine junge Täubin aus dem Schlag von Eberhard Klüber wurde mit hv herausgestellt und sollte in der Bauchfarbe noch eine Kleinigkeit lackreicher sein.
Von den 3 gemeldeten Gelben war nur eine erschienen und eine einzelne hatte sich unter die Roten verirrt. Beide erhielten jeweils sg Noten und überzeugten mit einer gleichmäßigen Deckenfarbe und einer schönen ausgebildeten Haube. Eine harmonischere Latzform und sattere Bauchfarbe wurde vom PR gefordert.
Auch bei den 16 gemeldeten Blauen mit schwarzen Binden waren sechs nicht erschienen. Das restliche Kontingent überzeugte jedoch zumeist mit typhaften Figuren, schön ausgebildeten Lätzen und freien Hauben. Weiter muss auf eine gleichmäßigere Deckenfarbe und gut durchgefärbte Schwingen hin gearbeitet werden. Hinsichtlich der Bindenführung und Bindentrennung wurden jedoch schon klare Fortschritte erzielt. Auch das Fußwerk könnte vereinzelt noch dichter überbaut und somit eine noch bessere Zehenbedeckung gegeben sein.
V – Wilfried Grützemann, Magdeburg, Hv – Sven Mühl, Bachhaupten
6 Blaufahle mit dunklen Binden waren ohne Versager verfügten über kräftige Körperformen und sehr schön ausgeformte Lätze. Die Bindenführung ist auch in diesem Farbenschlag noch verbesserungswürdig und sollte oftmals schmaler und besser getrennt verlaufen. Es muss zudem auf eine gleichmäßigere Deckenfarbe bei den Täubern hingezüchtet werden. In Punkto Haubenfülle und Rosettenbildung konnten die meisten überzeugen. HV – Wilfried Grützemann
In nur kleinen Kollektionen werden zumeist Rotfahle vorgestellt. Schade, dass sich nur so wenige Züchter mit diesem schönen Farbenschlag beschäftigen. Die hier vorgestellten 6 Rotfahlen begeisterten mit kräftigen Formen und zeigten zumeist eine gute Latzausformung . Etwas schmalere Bindenführung, eine noch reinere Deckenfarbe und eine freistehendere Haube wurde unter der Rubrik Wünsche vermerkt. Eine junge Täubin aus der Zucht von Ulrich Brugger, Füramoos, wurde mit HV ausgezeichnet.
Sehr ausgeglichen mit zumeist kräftigen Figuren, breiter Brust und gut ausgebildeten Lätzen warben die 12 Gelbfahlen für diesen Farbenschlag. Nur ganz wenige von ihnen konnten wegen versetzter Rosetten oder einer schlechten Rückenabdeckung die Note sg nicht erreichen. Weiterhin muss aber auch hier noch einer eleganteren Bindenführung (diese sollte schmaler und besser getrennt sein) und an einer satten gelben Bindenfarbe gearbeitet werden. Auch die korrekte Halsfarbe, die manchmal weniger „grau“ und stattdessen einen satten Gelbton aufweisen sollte, gilt es weiter im Auge zu behalten. Tiere von Jörg Hausemann, Zella-Mehlis, erreichten 2 mal die Höchstnote und einmal HV.
Den 8 Blaugehämmerten wünschte man eine gleichmäßigere Hämmerungsverteilung. Auch muss eine bessere „Dreiecksform“ der Hämmerung angestrebt werden. Vereinzelt wurde auf freistehendere Hauben hingewiesen. Auf eine gut überbaute Fußbefiederung gilt es ebenso zu achten. Sie gefielen mit feiner Latzausformung und klarer Rosettenausbildung.
HV – Sven Mühl, Bachhaupten
Zum Abschluß wurden von Jörg Hausemann 2 Gelbfahlgehämmerte mit prima Latzgröße,leuchtender Augenfarbe, vollen wuchtigen Hauben und klar ausgeprägten Rosetten vorgestellt. Auch hier sollte die Hämmerung aber noch schärfer vorhanden sein und diese insgesamt gleichmäßiger über das Flügelschild verteilt sein.
Den Horst Ilgen Gedächtnispreis, ein Gemälde mit Weißlätzen und Mäusern, ausgeschrieben auf Thüringer Weißlätze oder Thüringer Mäusertauben war gestiftet von Dr. Uwe Bamberger, Erlenmoos. Dieser wurde von Eberhard Klüber, Tann(Rhön) mit schwarzen Thüringer Weißlätzen errungen.
Weiterhin im Aufwärtstrend befinden sich unsere Thüringer Mönchtauben. Einen neuen Melderekord gab es deshalb in diesem Jahr bei diesen zu vermelden. Sie brachten es auf die stolze Anzahl von 93 Einzeltieren ( 52 Glattköpfige und 42 Spitzkappige ) Um eine korrekte Katalogisierung zu gewährleisten müssen die Züchter natürlich auch die Rassemerkmale korrekt aufführen. Nur so kann vermieden werden, das spitzkappige Tiere unter den Glattköpfigen stehen und umgekehrt. Dies war hier des öfteren der Fall. Stefan Haftendorn und Andreas Heide waren für die Bewertung diesmal verantwortlich.
Von den 18 gemeldeten glattköpfigen Schwarzen standen einige spitzkappige Tiere . Alle zeigten eine satte Oberfarbe und korrekte Beschwingung. Bei den Spitzkappigen wurde eine höher gezirkelte Spitzkappe und ein festerer Nackenkammschluss gefordert. Etwas besser gerundete Kopfformen und eine noch sattere Bauchfarbe wurde an Wünschen bei den gattköpfigen schwarzen notiert. Die Höchstnote und hv erhielten Tiere aus der Zucht von Peter Müller, und außerdem kam eine junge Täubin von Herbert Dörr, Homberg zu HV.
Schmalere und somit noch besser getrennte Binden war bei den glatt-köpfigen 5 Blauen mit schwarzen Binden aus dem Stall von Herbert Dörr mehrmals auf der Bewertungskarte zu lesen. Auch sollte hier auf eine elegantere Halsführung (die Tauben sollten weniger abducken) geachtet werden.Mit korrekter Kopfzeichnung und gleichmäßiger Farbe wussten sie zu überzeugen.
Eine einzelne glattköpfige Schwarzweißgeschuppte sollte lediglich über eine regelmäßigere Schuppung verfügen.
Mit typischen Figuren und korrekten Kopfschnitten wurden 8 Blauweiß-geschuppte aus zwei Zuchten vorgestellt. Eine noch bessere Dreiecksschuppung und ein zarterer Schuppungssaum sollte angestrebt werden. Dem Zuchtziel schon sehr nahe kamen die beiden mit hv herausgestellten Tauben aus der Zucht von Thomsen Ejnar, Dänemark und Frank Fleischer, Weissig.
Die 16 gezeigten Blauen mit weißen Binden verfügten zumeist über kräftige Figuren und eine gleichmäßige klare Deckenfarbe. Naturgemäß standen Bindenführung und Bindensaum in der Kritik. Sie sollten manchmal etwas schmaler angelegt und somit besser getrennt erscheinen und einen schmalen aber auch satten schwarzen Bindensaum besitzen.
V + Hv - Michael Hüter, Elxleben
Die 4 spitzkappigen Blauen mit schwarzen Binden aus dem Stall von Michael Hüter zeigten typische Figuren und schöne hoch gezirkelte Spitzkappen. Ansonsten waren hier analoge Wünsche wie bei den glattköpfigen Tieren festzustellen.
Eine ganze Reihe von Wünschen waren bei den 4 Rotfahlen spitzkappigen Tieren vorhanden. Reinere Decken- und eine sattere Bauchfarbe, harmonischer im Kopfschnitt, wesentlich mehr Stirnanstieg, höhere Spitzkappe und eine straffere Schwingenhaltung wurden notiert. Als Ansporn für weiteres züchterisches Engagement in diesem seltenen Farbenschlag wurde eine alte Täubin aus der Zucht von Gregor Koch, Groß-Umstadt, mit hv prämiert.
Auch bei den 8 vorgestellten spitzkappigen Gelbfahlen ebenfalls aus dem Schlag von Koch gibt es noch viel zu tun. Figürlich ansprechend ist jedoch eine klarere Deckenfarbe, eine hoch sitzende Spitzkappe, wesentlich harmonischere Kopfschnitte und vor allen Dingen auf eine korrekte Beschwingung zu achten. So mussten drei Tiere wegen beidseitiger Überschwingung mit unteren Noten bedacht werden. Das Tier in Käfig 713 lies sich keinem anerkannten Farbenschlag zuordnen und mußte die Note n.a. erhalten.
Lediglich 15 spitzkappige Schwarze mit weißen Binden waren diesmal erschienen, darunter auch ein schwarzer ohne Binden. Da haben wir schon stärkere Auftriebszahlen zu einer HSS gesehen. In puncto Figur wirkten alle recht ausgewogen und zeigten zumeist auch eine satte lackreiche Oberfarbe. An Wünschen wurde notiert: harmonischer in der Kopfzeichnung, etwas mehr Stirnanstieg, Spitzkappensitz höher, Binden noch eleganter im Verlauf und 2. Binde noch länger ausgeprägt. Eine matte Bauchfarbe oder auslaufende und unterbrochene 2. Binde wurde mit empfindlichen Punktabzügen geahndet. Mit der Höchstnote wurden jeweils eine alte Täubin und ein junger Täuber aus der Zucht von Gerd Mählmann, Gardebusch herausgestellt.
Zum Abschluß wurden 3 spitzkappige Schwarzweißgeschuppte vorgestellt. Diese wussten mit kräftigen Körperformen, satter Decken- und Bauchfarbe, schönen Spitzkappen und harmonisch gezeichneten Kopfschnitten zu gefallen. Vereinzelt sollte die Schuppungsverteilung noch regelmäßiger sein und die Schuppung eine klarere Dreiecksform besitzen. Klasse präsentierte sich der alte Täuber aus der Zucht von Jürgen Weichold, der zu recht mit der Höchstnote prämiert wurde.
Mit dem Meldeergebnis von 34 Thüringer Mondtauben konnte man durchaus zufrieden sein. 24 Rote und 10 Gelbe mit Binden vermittelten einen guten Einblick des aktuellen Zuchtstandes. Sie wurden aus sechs Zuchten vorgestellt.
Kräftige Figuren und zumeist korrekte Grundfarbe sowie ein straffes Halsgefieder war bei den 24 Roten anzutreffen. Auch die gut gewölbten Kopfformen wurden fast ausnahmslos gezeigt. Defizite bestehen zum Teil in einer besseren Durchfärbung des Mondes und hier besonders in der Mitte und auch weiterhin gilt es an einer farblich besser übereinstimmenden Mond- und Bindenfarbe zu arbeiten. Die Binden selbst sollten manchmal etwas glatter und somit eleganter verlaufen und besonders gilt es eine länger verlaufende 2. Binde anzuzüchten. Mit unteren Noten wurden nur einige wenige Tiere wegen zu dunkler Kopffarbe, fehlender Schwanzfedern und dunkler Schwingen zurückgestuft. Die Spitzentiere kamen alle aus dem Schlag von Jürgen Weichold.
Mit der Höchstnote und dem SV Band wurde ein junger Täuber prämiert und noch 2 mal die Note HV erzielten seine Tauben.
Figürlich bereiten die 10 vorgestellten Gelben ebenfalls kaum Probleme und erfreulicherweise errangen alle Tauben die Wertnote sg und besser. Auch hier muss auf eine einheitliche Mond- und Bindenfarbe noch mehr Wert gelegt werden. Auch gilt es auf ein strafferes und bei einzelnen ein reineres Hinterhalsgefieder anzustreben.
Analoge Wünsche zum Bindenverlauf wie bei den Roten wurden auch hier festgestellt und manchmal könnten sie eine noch besser gerundete Kopfform aufweisen. Weiterhin
sollte bei beiden Farbenschlägen auf eine geschlossene und feste Rückenabdeckung geachtet werden. Diese war bei allen Tieren nicht immer gegeben. Die Höchstnote erzielte ein junger Täuber aus dem
Stall von Matthias Apfel, Bad Liebenstein.
Mit dem Auftrieb von 103 Thüringer Brüstertauben von 11 Zuchtfreunden in allen fünf anerkannten Farbenschlägen wurde auch zur diesjährigen HSS wieder ein sehr gutes Meldeergebnis erzielt. Die Bewertung wurde von SR Dr. Uwe Bamberger vorgenommen.
Schade, dass bei den 33 Braunen eine Zucht mit acht Tieren zu Hause geblieben war. Im hohen sg Bereich und besser benotet lagen die meisten der restlichen 25 Braunen. Nur einige wenige wurden wegen ihrer ungleichmäßigen Kopffarbe mit unteren Noten bedacht. Das fehlende Handschwingen oder Schwanzfedern natürlich zu Punktabzügen gelangen, sollte den Züchtern eigentlich klar sein und kann bei sorgfältiger Selektion seiner Ausstellungstiere im Vorfeld ausgeschlossen werden. Sie wussten mit kräftigen Körpern zu überzeugen und zumeist war auch die geforderte Farbe von Kopf bis Brust korrekt vorhanden. Die Wünsche bezogen sich zumeist auf einen besser geschlossenen Nackenkamm, eine noch höher gezirkelte Spitzkappe, ein etwas reineres Mantelgefieder, einen unauffälligeren Augenrand und eine gleichmäßigere Brustfarbe.
V + HV - Michel Männche, Gießen-Allendorf
HV – Rudolf Jung, Weißendorf
Mit zumeist reinen Mantelgefieder und typhaften kräftigen Figuren wurden 26 Gelbe von vier Züchtern vorgestellt. Sie sind die kräftigsten Spezies unter den Brüstertauben und diese feine Kollektion zeigte zumeist auch eine gleichmäßige Hals- und Brustfarbe und einen hohen Spitzkappensitz. Auch hier gilt es auf ein besser geschlossenes Nackengefieder und eine gleichmäßigere Kopffarbe, die weniger meliert sein sollte, zu achten. Einzelne sollten jedoch einen noch besser abgedeckten Augenrand aufweisen. Die Note vorzüglich erreichte eine junge Täubin von Herbert Weber, Nüdlingen.HV – Herbert Weber, Nüdlingen, Jürgen Weichhold, 2 mal
Ein tolles reines Mantelgefieder und satte Farbe mit zumeist reichlich Grünglanz von Kopf bis Brust wurde von der Mehrheit der 26 Schwarzen eindrucksvoll demonstriert . Auch war bei den Spitzentieren eine hochsitzende Spitzkappe mit gut geschlossenem Nackenkamm auszumachen. Weiterhin könnte an etwas mehr Körpervolumen bei einzelnen in diesem Farbenschlag gearbeitet werden. Der gut abgedeckte und somit unauffällige Augenrand bereitet den meisten Schwarzen jedenfalls keine Probleme. Die beiden mit Vorzüglich herausgestellten Spitzentiere dieses Farbenschlages kamen alle aus dem Schlag von Jürgen Weichhold. HV errangen Willi Becker, Hochstadt + Erik Larsen, Dänemark
Zum Alleinunterhalter bei den Blauen (12) ist mittlerweile K.W. Rosenbecker, Florstadt, geworden. Seine über Jahre hinweg anhaltende Dominanz in diesem Farbenschlag ist nicht nur beeindruckend, sondern es scheint auch seine Konkurrenten abzuschrecken, sich an der HSS mit ihren Tieren zu beteiligen. Klasse die Qualität, die er auch diesmal wieder in die Käfige brachte. Nur minimale Nuancen in der Brustfarbe entscheiden zumeist hier über die Vergabe der Höchstnoten. Mit kräftigen Typen, korrekter Brustzeichnung, reinem Mantelgefieder und zumeist schönen hoch gezirkeltem Spitzkappensitz wussten sie zu überzeugen. Die Höchstnote und zweimal HV waren der verdiente Lohn für diese feine Kollektion der Blauen.
Nach Jahren der Abstinenz zeigte uns Dieter Heyder, Elxleben, wieder sechs blaufahle Brüster. Sie gefielen mit ordentlichen Figuren und zumeist schönem Brustschnitt. In der Kritik stand zumeist die Kopf- und Brustfarbe, die noch reiner und gleichmäßiger sein könnte. Der Spitzkappensitz sollte etwas höher angestrebt werden und die Schwingen noch reiner werden. Den Ehrenpreis errang ein junger Täuber mit 95 Punkten.
Unsere nächste Hauptsonderschau findet am 07./08. Januar 2017 in Gestungshausen statt. Sie wird von der Gruppe Bayern und den Zuchtfreunden aus Gestungshausen durchgeführt. Wer auch diesmal wieder dabei sein will sollte wegen der begrenzten Meldezahl eine zeitige Anmeldung vornehmen. Wir freuen uns heute schon darauf.
Eberhard Klüber
Zuchtwart für Farbgrundige Thüringer Farbentauben